Angst

Angst ist nicht gleich Angst

Angst ein scheinbar einfacher Begriff, den selbst Kleinkinder schon kennen und der auf den ersten Blick schnell erklärt scheint. Beim Versuch Angst zu erklären wird schnell klar, wie vielschichtig und vor allem subjektiv Angst ist.

Angst ist ein sehr häufiges psychisches Phänomen, das weltweit viele Millionen Menschen betrifft. Dabei handelt sich um ein Gefühl des tiefgehenden Unbehagens, wie bspw. Unruhe, Schlaflosigkeit oder Gedankenkreisen, das von leicht bis schwer reichen kann. Angst ist in der Regel durch unterschiedliche  Faktoren verursacht. Diese verursachenden Faktoren können von außen kommen oder durch persönliche Faktoren bedingt sein.


Faktoren von außen sind unter anderem umwelt-, politische oder gesellschaftliche Gegebenheiten, die auf den Einzelnen einwirken. Persönliche Aspekte, die sich auf Angstwahrnehmung auswirken sind u.a. Lebenserfahrungen, ungünstige Denkmuster und anderes mehr.


Kann Angst auch sinnvoll sein?
Angst ist in erster Linie eine lebenserhaltende Schutzfunktion, immer dann wenn wir einer realen Gefahr gegenüber stehen. Angst macht uns aufmerksam, damit wir die Gefahr erkennen und durch adäquate Reaktionen die Situation entkräften und unsere Sicherheit wieder herstellen.


Wie macht sich Angst bemerkbar?
Körperliche Empfindungen wie Schwitzen, Zittern und Herzrasen sind mit der Angst eng verbunden. Auch die Tatsache, dass mit dem Angstimpuls und den körperlichen Symptomen sich auch die Wahrnehmung auf den Angstauslöser fokussiert, wirkt angstverstärkend. Hier folgt die Energie der Aufmerksamkeit, das bedeutet der Fokus verengt sich, es werden immer mehr Beweise für die  Angst wahrgenommen.


Welche Arten von Ängsten gibt es?
Ängste lassen sich in verschiedene Arten einteilen. Die Angst, die uns vor Gefahren schützt, auch Realangst bezeichnet ist eine gesunde und das Überleben sichernder Reflex. Richtet sich die Angst jedoch auf harmlose Haustiere (Maus, Katze usw.), Objekte (Wasser, Erdnussbutter usw.) oder Umgebungen (Höhe, Enge Räume, große Plätze usw) spricht man von einer spezifischen Phobie. Es bedeutet, der Auslöser einer Angst ist bekannt.


Angst, die sich darauf begründet Menschen zu treffen, vor anderen zu sprechen oder in der Öffentlichkeit zu essen, werden sind spezifische Phobien, die in den Bereich der sozialen Phobie eingeordnet werden.


Bezieht sich jedoch die Angst auf Angst vor Erbrechen, Angst vor Krankheiten, Angst vor Erröten, Verlustängste sind die Auslöser der Ängste nicht so einfach festzulegen. In diesem Zusammenhang sprechen wir von unspezifischen Phobien. Das Thema der Angst (Krankheit, Versagen, Erröten usw.) ist bekannt, jedoch liegt die Ursache nicht mehr klar Erkennbar an der Oberfläche.


In gleicher Weise, wenn Ängste sich kumulieren, also mehrere oder viele Angstthemen von einer Person erlebt werden, liegt eine sogenannte generalisierte Angststörung vor. Sie ist gekennzeichnet durch übermäßige Sorgen in Bezug auf alltägliche Ereignisse und / oder mehreren Angstthemen.


Was genau ist eine Panikstörung?
Umgangssprachlich wird oft von der panische Angst gesprochen, wenn ein Angstempfinden, besonders intensiv wahrgenommen wird. Eine Panikstörung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass körperliche Angstsymptome von den Betroffenen als sehr intensiv (ähnlich einer Herzattacke) wahrgenommen werden, ein Auslöser nicht erkennbar ist und die Symptome in der Regel nach 20 bis 30 Minuten wieder abebben. Das Erleben einer ersten Panikattacke führt oft zur Alarmierung des Rettungsdienstes, weil ein Herzinfarkt in Verbindung mit der Angst zu sterben vermutet wird. Die vermeintlich gute Nachricht des Notarztes „Es ist alles in Ordnung mit Ihrem Herzen.“ spendet den Patienten meist wenig Trost. Die Angst vor der Angst respektive vor der nächsten Panikattacke stellt sich ein.


Es gibt mehrere Herangehensweisen, um Angstzustände zu mindern oder zu überwinden:  


Änderung der Lebensweise, angsthemmende Medikamente oder Psychotherapie.

Mehr über die Therapie bei Panikattacken erfährst Du hier…


Kicke hier und erfahre mehr zu Selbsthilfe Strategien um die Angst zu meistern.



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